Garderobe aus Aluminium im Sandgussverfahren.

Projekt

Aluminium-Sandguss ist der Einstieg in die urformenden Verfahren. Ziel des Projektes sind der Entwurf und die Herstellung von Gussteilen, die in Verbindung mit anderen Materialien und Halbzeugen Produkte mit Kleinserientauglichkeit ergeben. Die Zusammenarbeit im Projekt mit einer Gießerei ermöglicht die Produktion fertiger Aluminium-Gussteile.

An erster Stelle steht die Idee Gussteile als Bauelemente, Knoten, Verbinder, Beschläge etc. mit anderen Materialien und Funktionen zu kombinieren. An zweiter Stelle steht die verfahrenstechnisch korrekte Umsetzung eines Entwurfes in eine serientaugliche Geometrie. Diese Geometrie ist in unseren Uni- Werkstätten mittels CNC Fräse in ein sandgusstaugliches Form-Modell zu überführen, um anschließend in der Gießerei produziert zu werden.

Design erkennt mittlerweile, dass viele Nutzer ihr nahes Umfeld selbst gestalten möchten.

Bei unserer Garderobe Astrein vollendet der Nutzer die markante oder elegante Form selbst. Er definiert mit den Ästen die Vielfalt, die seinem Gebrauch entspricht. Denn wir designen keine Geschichten und keine Labels.

Basis

Zu Beginn unseres Projektes beschlossen wir dem allbekannten Verkanten dreier Stöcke endlich sicheren Stand zu geben. Dabei haben wir eine Form entwickelt, die den drei Ästen eine Führung bietet und mit einem Gurtband gespannt wird. Um diese komplexe Form herzustellen, wählten wir das Aluminiumsandgussverfahren. Dabei wird die Form in einen Kasten mit Sand eingedrückt und mit flüssigen Aluminium aufgefüllt.

Dieser Prozess ermöglicht auch Kleinserien, wie die unserer Garderobe Astrein. Bei unserer Form kann man noch in den Einkerbungen die raue Oberfläche sehen, die typisch für dieses Sandgussverfahren ist.

3D-Modell

Vorlagen für die CNC-Fräse

Zusammen mit den Werkstätten und der Gussfirma Jenpräzision diskutierten wir die Durchführbarkeit unseres Projektes. Mehrere Probleme taten sich dabei auf, doch die Hauptschwierigkeit war die Torsion des Aluminium-Gussteils und die daraus resultierende Schwierigkeit in der Entformung. Hartnäckig blieben wir bei unserem Plan und konnten eine ungewöhnliche und aufwendige Lösung finden – Sandguss mit dem Sandkernverfahren.

Planung am Rechner Zusammen mit den Werkstätten und der Gussfirma Jenpräzision diskutierten wir die Durchführbarkeit unseres Projektes. Mehrere Probleme taten sich dabei auf, doch die Hauptschwierigkeit war die Torsion des Aluminium-Gussteils und die daraus resultierende Schwierigkeit in der Entformung. Hartnäckig blieben wir bei unserem Plan und konnten eine ungewöhnliche und aufwendige Lösung finden – Sandguss mit dem Sandkernverfahren.

Ergebnis der CNC-Fräse

Die Holzformen

Nachdem die 3d-Modelle vom Rechner von der CNC -Fräse erstellt worden sind, kommt die Nachbearbeitung und Versiegelung mit einem extraharten Lack aus dem Modellbau. Die feste Modellbaufarbe soll vor den Spuren des Sandes schützen.

Der Guss

Die Vorbereitung

Die Formkästen werden mit Sand befüllt, welcher mit einem speziellem Gasgemisch noch verfestigt wird. In den Kernkasten wir das flüssige Aluminium gegossen. Der innere Hohlraum bildet dann das Aluminiumgussteil, der Sand zerfällt nach dem Giessen.

Die Nachbearbeitung

Metallwerkstatt

Nach dem Guss: entgraden der Gussteile. Diese Prozedur dauert Tage, da es per Hand gemacht werden muss, ohne Zuhilfenahme von Maschinen.

Der Deckel wird aus einem Aluminiumblech gefertigt. Jeder Deckel ist ein Unikat, da jedes Gussteil etwas anders ist, charakteristisch für das Sandgussverfahren.

Nach dem Fräsen der seitlichen Schlitze, der erste Test. Ist die Führung und Torsion ausreichend für genügend Stand und Festigkeit?Während der Arbeit in der Werkstatt lösen wir auch das Problem der Verspannung. Ein modifizierter Ratschen- schraubendreher. Wir zerlegen ihn in Einzelteile und mit Feilen und Schweißen ist er nun Teil unserer Garderobe.

© 2009 Tine Dittmar und Felicitas Grunenberg – Bauhaus Universität Weimar.

© 2015 – Tine Dittmar